M: Nenne deine Situation in der du etwas Stressiges erlebt hast
J: Ich hatte heute eine Meditationseinladung an Freunde verschickt. Als die Nachricht abgeschickt war, wurde mir klar, dass manche nun vielleicht verwundert wären.
M: Wie lautete der stressige Gedanke in diesem Moment?
J: Hättest du das besser nicht gemacht
M: Wenn du in dem Moment mit diesem Gedanken identifiziert bist, wie reagierst du dann?
J: da war Unruhe. Das Herz geht schneller. Es kam Unruhe im Körper auf. Ich hatte auf einmal das Gefühl, dass es falsch war, dass ich es allen geschickt hatte. Und ich dachte: „Warum kann ich
nicht dazu stehen?“
M: Was wäre, das schlimmste das passieren könnte?
J: Dass ich unsicher wäre, ob ich mich zeigen darf, wie ich bin und dass dann Traurigkeit auftaucht.
M: Sehr gut. Und was ganz genau wäre das aller schlimmste daran, wenn du das fühlen würdest?
J: Hm, eigentlich nichts. Ich kann das einfach fühlen.
M: Und wer wärst du in dieser Situation wenn du ohne den stressigen Gedanken wärst?
J: es kam plötzlich einfach dieser Impuls, das zu machen und ohne den stressigen Gedanken ist das ok. Ich hätte es einfach geschrieben und das wär's. Da ist so ein Gefühl von „alles ist ok, alles
gut.“ Genau genommen denke ich dann nicht mal, dass es gut oder nicht gut gewesen ist. Es ist einfach abgeschickt worden und fertig. Ich fühle mich im Körper voll entspannt. Da ist auch so eine
Freude. Was lebendiges.
M: Und kannst du das irgendwo im Körper lokalisieren?
J: Die Herzgegend. Im Oberkörper. Da ist eine Wärme. Die fühl ich dann wirklich physisch. Genau genommen fühlt sich alles warm und ungestaut an. Und entspannt. Der Kiefer ist ganz locker. Und da
ist so eine stille Freude. Außerdem wär ich in meiner Kraft. Ich wäre einfach kraftvoll und ich wäre klar. Gleichzeitig vollkommen erleichtert. Ich lasse einfach los. Ich bin frei von
irgendwelchen Gewichten.
M: Kehre den stressigen Gedanken um. Warum ist die Umkehrung „gut, dass ich's gemacht habe“ auch wahr oder sogar wahrer?
J: 1. Als Lernprozess. Damit ich überlege, wem ich was in Zukunft schicke.
2. es war auch sehr mutig von mir. Einfach mal aus meinem Versteck raus. Ich konnte umsetzen, was ich fühle.
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