M: Beschreibe deine Situation in der du den Stress hattest
K: Ich bin im Büro und eine Kollegin sitzt ein paar Meter entfernt von mir. Sie lästert auf einer anderen Sprache über mich, nicht wissend, dass ich die Sprache beherrsche
M: Welcher stressige Gedanke kommt dir in dem Moment?
K: Ich bin nicht liebenswert
M: Ok, schauen wir da mal rein. „Ich bin nicht liebenswert“, ist dieser Gedanke wahr?
K: Hm.. nein
M: Wenn dir dieser Gedanke jedoch in dem Moment kommt und du ihn glaubst, wie reagierst du dann, was passiert?
K: Ich werde klein und mickrig. Ich schäme mich. Ich empfinde Demütigung. Ich fühl mich ganz allein, weil ich nicht weiß wo ich Zuflucht finden soll. Ich fühle mich als wenn ich nicht richtig die Berechtigung habe da zu sein. Ich denke so etwas wie „sie haben nur mich gekriegt“ und „sie hätten jemand besseres kriegen müssen“
M: Wozu bist du nicht in der Lage, wenn du diesen stressigen Gedanken glaubst?
K: Ich bin nicht in der Lage zu sehen, dass das was sie da sagt nichts damit zu tun hat, ob ich liebenswert bin oder nicht. Ich bin nicht in der Lage einen differenzierten Blick zu haben und zu sehen „komm, sie ist doch so ein Typ“ und zu sehen, dass es ihre Angelegenheit ist. Ich bin nicht in der Lage zu sehen, dass ich für diese Arbeit ausgewählt wurde. Ich hab voll den Tunnelblick. Ich bin nicht in der Lage bei mir zu bleiben und die Dinge, die im Außen passieren, dort zu lassen.
M: Und in der gleichen Situation, stell dir vor alles wäre wie es ist, nur der stressige Gedanke wäre nicht. Wer wärst du in der Situation ohne den stressigen Gedanken „ich bin nicht liebenswert“?
K: Ohne den stressigen Gedanken spür ich sofort, dass ich irgendwie erwachsener wär. Ich schaffe es bei mir zu bleiben und ihre Geschichten über mich die ihre sein zu lassen. Ich wär in der Lage ihr zu sagen, dass ich das verstanden habe. Ich würde ruhig und sachlich sein. Bin ruhig und klar und mit dieser Klarheit kann ich sagen, dass es mich trifft und dass ich es nicht in Ordnung fand. Ich kann sehen, dass die Situation gar nicht so dramatisch ist. Ich wär trotzdem berührt davon, aber nicht so in Mark und Bein. Es wär eine ganz andere Qualität. Wenn man miteinander arbeitet, dann möchte ich nicht, dass sie so mit mir umgeht. Wenn ich den Gedanken nicht glauben könnte, würde es mich nicht verletzen.
M: Kehre den Gedanken „ich bin nicht liebenswert“ mal um.
K: Ich bin liebenswert.
M: Warum ist die Umkehrung wahr oder sogar wahrer als der stressige Gedanke?
K: Ich kann sehen, dass das 2 völlig unterschiedliche Dinge sind. Sie ist nicht der Maßstab, egal was sie denkt und egal was sie sagt und das hat mit meinem Kern als menschliches Wesen nichts zu tun
M: Und findest du weitere Beispiele?
K: Ich kann es nicht wissen, aber ich nehme an, dass es einen Sinn hat, dass ich da sitze. Ich habe einfach meinen Lebenspfad und der kreuzt sich eben kurz mit ihrem und das war's auch. Darin ist kein Beweis dafür, dass ich nicht liebenswert sei.
Und weil ich fühle, dass ich eine Bedeutung habe. Der Weg, den ich gehe ist was größeres. Mein Leben und mein Weg sind lebenswert und liebenswert.
Wenn ich genau hinschaue finde ich eigentlich, dass ich ein unglaublich komplexes Wesen bin und wie das alles funktioniert, das ist sowas besonderes, dass ich schon allein deswegen mein Leben und meinen Körper schätzen will. Auch die ganzen Empfindungen, das erlebe ich als Geschenk. Das Leben hat einen Wert und ich habe einen Wert.
Ich bin liebenswert weil ich was im Leben beitrage. Ich kann hier in meinem Umfeld jeden Tag Menschen berühren, von ihnen lernen, mit ihnen lernen, ihnen was beibringen, sie erfreuen.
Ich bin liebenswert, weil ich nehme einen bestimmten Raum ein im Leben und das ist auch gut.
Wenn du mehr über die Work wissen willst, schreib mich einfach unten im Kontaktfeld an und vereinbare ein Erstgespräch.
Mike
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