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„Diese Person sollte das Land nicht kaputt machen“ – ein politischer Dialog mit Daniel. Teil 1

 

Ich habe mich dazu entschlossen die politische Person, auf die Daniel sich bezieht zu anonymisieren. In diesem Dialog erfährt man weder den Namen der politischen Person noch das Geschlecht. Ausgeschlossen ist auch um welches Land es sich handelt. Ich tue dies um zu zeigen wie universell unsere stressigen Gedanken sind. Jeder, egal welche politische Richtung im Geiste dominiert, kann sich in dem Dialog wiederfinden und feststellen, dass er oder sie einen solchen Stress mit politischen Figuren bereits gehabt haben könnte. Ich möchte mich in meinen Dialogen allein auf Selbsterkenntnis und das Auflösen von stressvollen Gedanken beziehen und das Offenlassen des politischen Themas sehe ich als Chance, während gleichzeitig niemand sich positionieren und polarisieren braucht. Ganz im Gegenteil, vielleicht kann mit dem Dialog gezeigt werden, dass wir uns einander begegnen und zuhören können.

 

Innerhalb der Begleitung entstanden sehr spannende Dinge. Wir entdeckten, dass der Stress sehr viel älter war und schon als Kind gefühlt wurde. Die Situation bei der der Stress mit der politischen Person seinen Ausdruck fand war geprägt von gedanklichen und emotionalen Prägungen aus vielen Situation in Jugend und Kindheit. Wir fanden 3 Situationen aus der Vergangenheit, bei denen wir immer tiefer und tiefer gehen konnten und wir sahen wie sehr ihn diese Vergangenheit bis heute begleitete. Daher ist der Dialog aufgeteilt in 4 Teile, wobei Teil 2 bis 4 die immer älter werdenden Situationen abbilden. Viele Tage später sagte Daniel noch zu mir „Es hat sich wirklich etwas verändert. Diese Methode The Work funktioniert wirklich“. Obwohl die älteren Situationen scheinbar nichts mit der aktuellen politischen Situation zu tun haben, bilden sie doch das mentale Fundament für den Stress. Ließ selbst.

 

M: Erzähle von deiner Situation in der du den stressigen Gedanken hattest.

D: Es war vorgestern. Ich sitze bei meinem Bruder im Wohnzimmer und wir schauen Nachrichten.

M: Wie lautet der stressige Gedanke, den du in diesem Moment dachtest?

D: Diese Person sollte das Land nicht kaputt machen

M: Schau genau in die Situation. „Diese Person sollte das Land nicht kaputt machen“, ist dieser Gedanke wahr?

D: Ja

M: Und kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass dieser Gedanke wahr ist?

D: Nein, absolut sicher nicht.

M: Und wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken jedoch denkst, wenn er dir durch den Kopf geht, und wenn du ihn glaubst?

D: Ich bin auf jeden Fall angespannt. Mein Rücken ist angespannt, meine Schultern, Nacken und die untere Seite des Bauches auch. Ich fühle Wut, ich bin erbost, sauer. Ich will um mich schlagen. Innerlich beleidige ich diese Person.

M: Ja, und wie behandelst du die Person, wenn du den stressigen Gedanken in dem Moment glaubst? Und schau auch wie du ihn behandelst, wenn du die Person innerlich beleidigst.

D: Ich mache die Person klein.

M: Und wenn du in dem Moment denkst was du denkst und dabei fühlst was du fühlst, bemerkst du ob Bilder aus der Vergangenheit auftauchen?

D: Ich fahre Auto und mein Vater sitzt im Beifahrersitz. Er attackiert mich verbal. Er macht mich richtig fertig. Ich zittere in den Händen. Ich bin 18 Jahre alt.

M: Taucht ein stressiger Gedanke auf? Was hast du in dem Moment über deinen Vater gedacht?

D: Er sollte meine Größe anerkennen.

(Diese Work wird in Teil 2 behandelt)

M: Sehr gut. Diese Situation schauen wir uns später mal genau an. Nun schau mal wer du in dem Moment im Wohnzimmer deines Bruders wärst, wenn du völlig ohne diesen stressigen Gedanken „Diese Person sollte das Land nicht kaputt machen“? Du siehst was du siehst und hörst was du hörst. Aber du bist ohne den stressigen Gedanken.

D: Wieder ganz normal. Ganz leicht. Ich habe mein Leben. Ich sehe das zwar, aber ich identifiziere mich nicht damit. Es ist als hätte ich meinen Bereich und da brauche ich keinen reinlassen, wenn ich nicht möchte. Ich fühle mich nicht attackiert. Fühlt sich leicht, kraftvoll und groß an. Ich fühle mich groß.

M: Wie behandelst du dich selber?

D: Liebevoll, respektvoll, würdevoll.

M: Wie behandelst du die politische Person ohne den stressigen Gedanken?

D: Ich bemerke schon noch, dass ich die Arme verschränke, aber dabei bleibe ich in meiner Mitte und ohne Stress. Und ich greife ihn innerlich nicht an. Ich denke so etwas wie „hm, was macht die Person da?“ Ich bin ruhig und wachsam.

M: Wozu bist du in der Lage ohne den stressigen Gedanken?

D: Eine konstruktive Kritik abzugeben. Ich bin in der Lage das für mich zu reflektieren. Bin in der Lage zu schauen, was ich machen möchte. Ich könnte mich außerdem weiter frei bewegen.

M: Super. Das waren die 4 Fragen. Kommen wir zu den Umkehrungen. Welche Umkehrung fällt dir ein zu dem Satz „Diese Person sollte das Land nicht kaputt machen“?

D: Ich sollte mich nicht kaputt machen

M: Ja, und welche Beispiele fallen dir ein? Warum ist die Umkehrung auch wahr oder vielleicht sogar wahrer als der ursprüngliche stressige Gedanke?

D: 1. Ich bin es, der die stressigen Gedanken hat. Ich habe mir den Schuh angezogen und ich habe mir den Druck gemacht. 2. Weil ich dann eben besser für mich da bin. 3. Weil ich dann besser für die Welt da sein kann. 4. Weil ich sonst nicht konstruktiv bin und das niemandem was bringt. 5. dadurch bin ich im Sein. Ich bin präsenter, kreativer. Ich habe dann einen ruhigen Geist und bin offener für Ideen.

M: Fällt dir eine weitere Umkehrungsmöglichkeit ein?

D: Diese Person sollte das Land kaputt machen

M: Ja. Das ist richtig umgekehrt. Und schau einen Moment ob und wie die Umkehrung Sinn machen kann.

D: 1. weil es eben gerade die Realität ist. Ich kann mich zwar konstruktiv mit der Welt beschäftigen, aber es bringt mir in dem Moment nichts im Stress mit dem zu sein, was so ist wie es nun mal gerade ist. 2. Damit etwas Neues entstehen kann. ZB mehr bewusste Menschen.

M: Und eine dritte Umkehrung?

D: Ich sollte das Land nicht kaputt machen

M: Und hast du Beispiele?

D: 1. Indem ich aufhören muss innerlich zu verlangen, dass die Menschen auch meine Meinung teilen müssen. Damit bin ich im Stress und ich lehne sie ab. Manche spüren das auch ganz direkt. Ich sollte sie nicht versuchen zu packen, sondern sie lassen. Ich sollte die Leute in ihrer Würde lassen. Ich merke auch, dass ich mich da als Retter finden kann. Ich merke da eine Identifizierung damit. Ich darf natürlich in den Dialog, aber ich will gleichzeitig in der Lage sein die Menschen zu lassen. 2. Weil indem ich versuche ein Retter zu sein greife ich das Land unterbewusst innerlich an. Ich bin im Widerstand. Ich bringe Unfrieden. Und dabei verliere ich mich selber. 3. Ich sollte das Land nicht in Gedanken kaputt gehen sehen, weil dann zerstöre ich es in Gedanken. Ich sollte stattdessen in meiner Mitte und meiner Größe bleiben. Ich sollte meinen Weg gehen und nicht meine Macht und meine Kraft abgeben.

Das war Teil 1 des Dialogs. In Teil 2 schauen wir uns die erste der älteren Situationen an.

 

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