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„Er sollte meine Größe anerkennen“ – ein politischer Dialog mit Daniel. Teil 2. 18 Jahre alt.


Diese Begleitung selber beinhaltet nun nicht mehr das politische Thema. Die Situation in der Daniel den Stress mit einem politischen Thema hatte, haben wir uns angeschaut und konnten diesen Stress auflösen. Sehr spannend war, dass der damit verbundene Stress viel älter ist und in der politischen Situation seine Projektion fand. Die Ursachen des Stresses gingen jedoch tiefer und mit diesen befassen wir uns in Teil 2 bis 4. All diese Situationen spielten ebenfalls eine Rolle für den Stress bei dem Daniel beim Fernsehen diese politische Person sah und Leiden erlebte. Das entspricht genau Daniel‘s Beschreibung nach unserer Work.

 

M: Wir erfassten eine Situation in der du 18 Jahre warst. Beschreibe diese nochmal kurz und nenne noch den stressigen Gedanken in dem Moment.
D: ich sitze im Auto und fahre mit meinem Vater eine längere Strecke. Er sitzt auf dem Beifahrersitz. In dem Moment des Stresses schreit mein Vater mich an und macht mir Vorwürfe. Er macht mich richtig fertig und ich fange an zu zittern. Der stressige Gedanke lautet „Er sollte meine Größe anerkennen“.
M: Und ist der Gedanke in dem Moment wahr? Ist es wirklich so, dass dein Vater das sollte?
D: Hm, ja.
M: Und kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass der Gedanke in dem Moment wahr ist?
D: Nein.
M: Der Gedanke wird in dem Moment jedoch geglaubt. Er taucht auf und es findet eine Identifikation mit diesem statt. Dein Vater ist da. Du bist da. Und dieser Gedanke ist da. Wie reagierst du, was passiert, wenn du den Gedanken glaubst?
D: Ich bin auf jeden Fall super sauer auf ihn. Ich will, dass er meine Größe akzeptiert und anerkennt. Ich bin angespannt.
M: Was spürst du im Körper?
D: Wut und Trauer. Hinten zwischen den Schulterblättern ist eine Anspannung. Die zieht auch weiter nach oben. Da ist ein Ziehen und ein Stechen.
M: Und nimm dir nochmal einen ganz stillen Moment. Wenn du das erlebst, was du da erlebst, im Auto mit deinem Vater und wenn du im Körper spürst, was du spürst, tauchen dann Bilder aus der Vergangenheit auf? Wann hast du diese Körperempfindungen schon mal erlebt? Vielleicht sogar als du noch jünger als 18 warst.
D: Siebte Klasse. Ich bin 13 Jahre alt. Ich wurde von der Lehrerin richtig stark angekeift. Wir stehen.
M: Sehr gut. Auch diese Situation wollen wir uns später anschauen. (Teil 3) Schaue jetzt was anders wäre, in dem Moment mit deinem Vater, ohne diesen stressigen Gedanken. Du bist 18, du sitzt im Auto und dein Vater sagt was er sagt. Wer bist du in dem Moment ohne den stressigen Gedanken „er sollte meine Größe anerkennen?“
D: Wieder ganz locker. Meine Hände würden nicht zittern. Es wäre gerade auch nichts großartiges los. Ich würde abnicken was er sagt. Ich würde sogar einfach sagen können „Danke für den Hinweis“. Meinen Hauptfokus würde ich weiter einfach auf der Straße liegen lassen.
M: Und ohne den stressigen Gedanken, wie behandelst du dich dann? Wie gehst du innerlich mit dir selber um?
D: Ich behandel mich sehr respektvoll. Meine Würde ist vollständig da. Ich erkenne mich selber ganz an.
M: Wie fühlt es sich an sich selber so behandeln zu können?
D: Das fühlt sich großartig an. Groß, machtvoll, reif. Es fühlt sich gesund an. Auch natürlicher.
M: Und wie fühlst du dich dann im Körper?
D: Im Körper fühle ich Leichtigkeit und Stärke.
M: Lass uns auch hier eine Umkehrung zu dem Ursprungssatz „Er sollte meine Größe anerkennen“ anschauen.
D: ich sollte meine Größe anerkennen
M: Und warum ist das wahr oder wahrer?
D: 1. Damit ich weiter sicher fahren kann. 2. Damit ich den Keil zwischen mir und meinem Vater nicht vergrößere. 3. Damit ich sogar seinen Standpunkt besser verstehen kann. Ich bleibe verbundener.
M: Sehr gut. Woran hast du letztlich in der Situation gelitten? An deinem Vater oder an deinem stressigen Gedanken?
D: Tatsächlich ausschließlich an meinem stressigen Gedanken. Ich hab den einfach geglaubt.
M: Und was ist wahrer? „Er sollte meine Größe anerkennen“ oder „ich sollte meine Größe anerkennen“ ?
D: Mit Sicherheit „ich sollte meine Größe anerkennen“.


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